Berlin 2035

Weltweit leben immer mehr Menschen in Metropolen. Max Schwitalla, Teilnehmer des Audi Urban Future Award, will mit neuen Konzepten die Mobilität in urbanen Ballungsräumen verändern. Eine Fahrt durch Berlin mit dem Architekten und Stadtplaner im Audi A3 Sportback e-tron1.

Text: Johannes Winterhagen  ___  Fotografie: Matthias Haslauer

Start am Flughafen Tegel – für jährlich rund 20 Millionen Fluggäste ist er das Tor zur deutschen Hauptstadt. Als Nutzer mehrerer Carsharing-Angebote ist es Max Schwitalla (35) gewohnt, sich schnell in unbekannten Autos zurechtzufinden – so auch im Audi A3 Sportback e-tron. Der Architekt und Stadtplaner schätzt die Vorzüge des leisen Elektroantriebs, auch wenn er selbst kein eigenes Auto besitzt. „Wir müssen uns davon lösen, alles besitzen zu wollen, was wir nur ab und an nutzen“, sagt Schwitalla, während er sich mit dem e-tron in den dichten Berliner Stadtverkehr einfädelt. „In den Städten der Zukunft wird Raum zum noch knapperen Gut.“ Ein Teil der Lösung sind für ihn neue Mobilitätskonzepte: „Wir denken bei Stadtplanung zu viel an Immobilien und zu wenig daran, wie sich Menschen in urbanen Räumen bewegen.“

 

 

Ein visionäres Konzept, das individuelle Mobilität und den öffentlichen Personennahverkehr verbindet, hat Schwitalla im Rahmen des Audi Urban Future Award gemeinsam mit Partnern entwickelt: Im Jahr 2035 sollen autonome und elektrisch angetriebene Fahrzeuge mit Platz für jeweils einen Menschen auf den Straßen Berlins fahren. Jedermann kann sie bei Bedarf per Smartphone vor die eigene Haustür ordern. Der Clou: Auf vielbefahrenen Strecken könnten sich die „Flywheels“ genannten Mikroautos zu Zügen verbinden und sogar in U-Bahn-Tunneln fahren. Am Zielbahnhof trennen sie sich wieder voneinander und bringen die Passagiere wie Taxen direkt vor die Haustür. „Damit ließe sich das Problem der letzten Meile lösen“, erläutert Schwitalla. „Denn viele Menschen scheuen bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel die damit verbundenen Wege- und Wartezeiten.“

 

 

Futuristisch? Ja, aber genau das ist eine Zielsetzung der Audi Urban Future Initiative. Damit verfolgt der Premiumhersteller den Anspruch, die Stadt der Zukunft mitzugestalten. Denn der globale Trend zur Urbanisierung ist ungebrochen: 2014 lebten laut UN-Statistik 54 Prozent der Menschen in urbanen Ballungsgebieten, im Jahr 2050 werden es bereits 66 Prozent sein. Auch weil die Weltbevölkerung wächst, werden dann 2,5 Milliarden mehr Menschen als heute in Ballungsräumen leben, die aber nur rund drei Prozent der Erdoberfläche ausmachen. Die Verdichtung ist bereits heute enorm, insbesondere in asiatischen Städten. So zählte Kwun Tong, ein Stadtteil von Hongkong, Mitte 2014 57.250 Einwohner pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: In Berlin teilen sich laut Statistischem Bundesamt jeweils 3.838 Einwohner einen Quadratkilometer.

Seit 2010 fördert die Audi Urban Future Initiative innovative Mobilitätskonzepte in verschiedenen Weltregionen. In Entwicklungspartnerschaften mit Städten analysiert Audi die Potenziale automobiler Technologie in Ballungszentren. Im November 2015 gab der Fahrzeughersteller die ersten Projekte bekannt: In Somerville, einer Stadt im Großraum Boston, werden neue Konzepte für das Verkehrs- und Parkraummanagement erprobt. In Santa Fe, einem der wichtigsten Geschäftsbezirke von Mexiko City, bekannt für seinen Dauerstau, erforscht Audi zusammen mit Partnern das Mobilitätsverhalten von Pendlern. Basierend auf den Erkenntnissen sollen Konzepte zur Veränderung der Mobilitätsroutinen entwickelt werden.

 

 

Das Gegeneinander von Auto und öffentlichem Personennahverkehr sei eine Debatte von vorgestern, gibt sich Max Schwitalla überzeugt. „Die autogerechte Stadt ist genauso gescheitert wie alle Konzepte, Mobilität zu beschränken.“ Die moderne Stadtplanung setzt zunehmend auf das Quartierskonzept, bei dem die Wege zwischen Arbeitsplatz, Einkaufszentrum und Wohnung zu Fuß zurückgelegt werden. „So richtig dieser Gedanke ist: Menschen wollen sich begegnen und kommunizieren – daher bleibt individuelle Mobilität zwischen verschiedenen Stadtvierteln wichtig“, so Schwitalla.

Die Fahrt endet am EUREF-Campus im Stadtteil Schöneberg. Rund um einen 1910 errichteten und vor zehn Jahren stillgelegten Gasometer entsteht gerade ein neues Quartier, in dem die Technische Universität Berlin und mehrere Technologieunternehmen an Ideen für nachhaltige Energie und emissionsfreie Mobilität für die Stadt der Zukunft arbeiten. Ideen, wie sie auch Audi mit der Urban Future Initiative vorantreibt.

1 Audi A3 Sportback e-tron Kraftstoffverbrauch in l/100 km kombiniert von 1,7 bis 1,5; Stromverbrauch in kWh/100 km kombiniert von 12,4 bis 11,4; CO2-Emissionen in g/km kombiniert von 39 bis 35; Effizienzklasse A+.