Träume wagen

Kinder haben andere Erwartungen an Autos als Erwachsene. Den Innenraum betrachten sie meist vom Rücksitz aus. Unterwegs wollen sie vor allem gute Unterhaltung. Und sie haben ihre eigenen Vorstellungen, wie nachhaltige Mobilität in der Zukunft aussehen könnte. Drei Schulkinder haben ihr persönliches Wunschauto gezeichnet. ŠKODA Chefdesigner Jozef Kabaň (43), selbst Vater zweier Kinder im Grundschulalter, hat sich die Bilder angesehen.

Text: Laurin Paschek  ___  Fotografie: Andreas Pohlmann

„Ich wünsche mir ein Auto, das von außen ganz klein und von innen ganz groß ist. Dann muss man nicht ewig einen Parkplatz suchen, hat aber drinnen schön viel Platz für Gepäck und sich selber.“

___ Tabea, 8 Jahre

Das zweite Zuhause

„Ich sehe auf Tabeas Bild eine warme Welt. Die Eltern essen eine Torte unter einem großen Kronleuchter, die Kinder liegen in Stockbetten und lesen; auf dem Dach ist sogar ein Pool. Das Auto ist von innen wie ein großes Zuhause. Von außen wirkt es anders, denn Mäuse sind wendig, flink und klein. Das Bild gefällt mir sehr gut, denn es entspricht in gewisser Weise der DNA von ŠKODA: Das Auto soll von außen so kompakt wie nötig sein, von innen aber so geräumig wie nur möglich, mit viel Stauraum für Gepäck.

Platz ist aber kein Wert an sich. Mit Raum muss man sehr bewusst umgehen, er muss den Menschen einen Gewinn bringen. Das gilt gerade im Automobil, weil Raum hier besonders wertvoll ist. Ich meine, dass wir hier auch in Zukunft noch einiges verbessern können. Wir müssen auf die Bedürfnisse von Kindern und Erwachsenen beim Platzangebot im Fahrzeug eingehen. Ihre Wünsche müssen unser Maßstab für die Gestaltung des Innenraums sein. Mit klugen Konzepten können wir Freiraum schaffen, ohne dass die Außenabmessungen eines Autos größer werden.“

 

 

„Marken, die erfolgreich sein wollen, müssen die Übernahme von Verantwortung für die Natur als Verpflichtung sehen. Deswegen ist unsere Arbeit an alternativen Antrieben so wichtig.“

___ Jozef Kabaň

 

„Mein Traumauto sieht aus wie eine Karotte. Es fährt aber mit Kartoffelantrieb. Weil es von ganz alleine fährt, kann man drinnen Filme schauen. Oder man kann sich in den Betten ausruhen.“

___ Sophia, 11 Jahre

Die autonom fahrende Karotte

„Sophia hat ihr Traumauto sehr präzise gemalt. Sie empfindet die Tatsache, dass es sich hier um ein selbstfahrendes Auto handelt, ganz offensichtlich als Gewinn. Auch hier sind die Farben sehr warm; das Auto ist ein Ort zum Genießen. Bei der Gestaltung hat sich die Zeichnerin sehr an der Natur orientiert. Das Bild spiegelt das Bewusstsein wider, die Umwelt mit Respekt zu behandeln.

Auch Marken, die erfolgreich sein wollen, müssen die Übernahme von Verantwortung für die Natur als Verpflichtung sehen. Deswegen ist unsere Arbeit an alternativen Antrieben so wichtig. Neue Antriebe bieten zudem eine große Chance, das Design weiterzuentwickeln. Dennoch glaube ich nicht, dass neue Antriebe ein vollkommen anderes Fahrzeugdesign hervorbringen werden. Die Menschen haben sich an die Proportionen und das klassische Design eines Autos gewöhnt. Und wir bauen die Autos auch in Zukunft für die Menschen, mit ihren Träumen und Bedürfnissen. Diese müssen wir erfüllen – ganz egal, wodurch das Fahrzeug angetrieben wird.“

 

 

„Der Innenraum wirkt wie eine Hightech-Kommandozentrale für den Fahrer. “

___ Jozef Kabaň

 

„Ich stelle mir ein Auto vor, das immer mit dem Internet verbunden ist. Alles geht automatisch, die Menschen können im Cockpit alles sehen. Man kann es sich aber auch vor dem eingebauten Fernseher gemütlich machen.“

___ Elias, 10 Jahre

Das virtuelle Cockpit

„Die Zeichnung von Elias erinnert an ein Flugzeugcockpit. Mir gefällt vor allem die Perspektive. Der Innenraum wirkt wie eine Hightech-Kommandozentrale für den Fahrer. Auffallend ist, dass der Monitor und die Außenwelt gleich groß gezeichnet sind. Die reale und die virtuelle Welt bekommen dadurch die gleiche Wertigkeit.

In unserem Leben spielt die digitale Vernetzung schon heute eine sehr wichtige Rolle. Wir haben ständig Zugriff auf Informationen und Wissen. In Zukunft wird sich das noch verstärken. Umso wichtiger ist es für mich, den Menschen im Fahrzeug nur die Informationen anzubieten, die in diesem Moment tatsächlich für sie relevant sind. Daher müssen wir uns als Automobilhersteller im Vorfeld mit der Frage auseinandersetzen, welche Informationen für die Menschen im Fahrzeug wichtig sind und welche wir weglassen können. Oberstes Ziel muss es sein, den Menschen nicht in Hektik und Unruhe zu versetzen, sondern ihm an Bord Sicherheit und Geborgenheit zu bieten.“