Weltweite PKW-Nachfrage erreicht neuen Höchststand

Im Geschäftsjahr 2015 stieg die Zahl der weltweiten Pkw-Neuzulassungen leicht um 2,6 % auf 75,6 Mio. Fahrzeuge und übertraf damit den bisherigen Höchststand aus dem Vorjahr. Während Westeuropa, Zentraleuropa, Nordamerika und Asien-Pazifik teilweise deutliche Zuwächse aufwiesen, lag das Pkw-Marktvolumen in Osteuropa und Südamerika erneut erheblich unter dem Vorjahreswert.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Die weltweiten Pkw-Märkte haben sich im Berichtsjahr sehr unterschiedlich entwickelt: In wichtigen Absatzländern Westeuropas erholte sich die Nachfrage, der chinesische Markt wuchs langsamer als in den Vorjahren und in Russland sowie Brasilien waren erhebliche Rückgänge zu verzeichnen.

Die branchenspezifischen Rahmenbedingungen wurden wesentlich durch fiskalpolitische Maßnahmen beeinflusst. Diese haben im abgelaufenen Geschäftsjahr maßgeblich zur uneinheitlichen Absatzentwicklung in den Märkten beigetragen. Die hierbei eingesetzten Instrumente waren: Steuersenkungen beziehungsweise -erhöhungen, Förderprogramme und Kaufprämien sowie Importzölle.

Nicht-tarifäre Handelshemmnisse zum Schutz der jeweiligen heimischen Automobilindustrie erschwerten darüber hinaus den ungehinderten Austausch von Fahrzeugen, Teilen und Komponenten. Protektionistische Tendenzen waren vor allem bei rückläufigen Marktentwicklungen zu beobachten.

Europa/Übrige Märkte

Der Pkw-Markt in Westeuropa setzte im Berichtsjahr seinen Aufholprozess fort. Mit 13,2 Mio. Fahrzeugen (+9,0 %) wurde das größte Neuzulassungsvolumen seit sechs Jahren registriert, es befand sich aber – gemessen an den Vorkrisenjahren 1998 bis 2007 – noch auf einem niedrigen Niveau. Diese Entwicklung war vor allem auf die positive Konsumentenstimmung, ein verbessertes gesamtwirtschaftliches Umfeld, niedrige Kraftstoffpreise sowie den Abbau des aufgestauten Nachholbedarfs zurückzuführen. Während die Pkw-Nachfrage in Spanien (+20,9 %) – begünstigt durch staatliche Fördermaßnahmen – und Italien (+15,5 %) zweistellige Zuwachsraten verzeichnete, stieg das Pkw-Marktvolumen in Frankreich (+6,8 %) und Großbritannien (+6,3 %) vergleichsweise moderat.

In der Region Zentral- und Osteuropa verringerte sich die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im Geschäftsjahr 2015 insgesamt stark um 23,3 % auf 2,8 Mio. Fahrzeuge. Die sinkende Nachfrage in Osteuropa war vor allem auf den drastischen Einbruch des russischen Pkw-Marktes zurückzuführen, der wegen der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Situation im dritten Jahr in Folge rückläufig war. Das Nachfragevolumen in den zentraleuropäischen EU-Ländern legte dagegen mit einem Plus von 10,7 % auf 1,0 Mio. Einheiten kräftig zu.

In Südafrika sank die Zahl der Pkw-Verkäufe im Jahr 2015 um 5,8 % auf 414 Tsd. Fahrzeuge. Hauptgründe waren ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld, gestiegene Zinsen sowie ein schwaches Verbrauchervertrauen.

Deutschland

In Deutschland wurden 2015 mit 3,2 Mio. Einheiten 5,6 % mehr Pkw neu registriert als im Vorjahr. Diese Entwicklung war im Wesentlichen auf die positive Konsumentenstimmung, die gute Lage am Arbeitsmarkt sowie gesunkene Kraftstoffpreise und niedrige Zinsen zurückzuführen. Zu dem höchsten Marktvolumen seit 2009 trugen ausschließlich die Neuzulassungen gewerblicher Kunden (+8,8 %) bei, während die Nachfrage der Privatkunden stagnierte (−0,1 %). Die Erhöhung der Pkw-Exporte (+2,4 % auf 4,4 Mio. Fahrzeuge), insbesondere in westeuropäische Märkte, begünstigte den Anstieg der Inlandsproduktion (+1,9 % auf 5,7 Mio. Fahrzeuge).

Nordamerika

Mit 20,7 Mio. Fahrzeugen (+6,1 %) überschritten die Verkäufe von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (bis 6,35 t) in der Region Nordamerika im Berichtsjahr erstmals die Marke von 20 Mio. Einheiten. In den USA erreichte das Marktvolumen mit einem Zuwachs von 5,7 % auf 17,5 Mio. Pkw und leichte Nutzfahrzeuge den höchsten Wert aller Zeiten. Hauptursachen waren das hohe Verbrauchervertrauen, die positive Entwicklung bei Beschäftigung und Einkommen sowie günstige Finanzierungsbedingungen. Gefragt waren vor allem Modelle aus den SUV- und Pickup-Segmenten, die zudem von den niedrigen Kraftstoffpreisen profitierten.

In Kanada übertrafen die Verkaufszahlen mit einem leichten Zuwachs von 2,6 % auf 1,9 Mio. Fahrzeuge den bisherigen Höchststand aus dem Vorjahr.

Auf dem mexikanischen Automobilmarkt nahm die Nachfragedynamik im Geschäftsjahr 2015 zu. Die Zahl der verkauften Pkw und leichten Nutzfahrzeuge stieg deutlich um 17,6 % auf ein neues Rekordniveau von 1,3 Mio. Einheiten.

Südamerika

In Südamerika war die Pkw-Nachfrage im Geschäftsjahr 2015 mit einem Minus von 21,2 % auf 3,1 Mio. Einheiten im dritten Jahr in Folge rückläufig. Die deutliche Abschwächung des Gesamtmarktes war vor allem auf den massiven Nachfrageeinbruch in Brasilien zurückzuführen: Dort sank die Zahl der Neuzulassungen um 27,4 % auf 1,8 Mio. Fahrzeuge. Neben der zu Jahresbeginn angehobenen Industrieproduktsteuer waren die andauernde Wirtschaftskrise und höhere Zinsen die Hauptursachen für das geringste Pkw-Neuzulassungsvolumen seit 2006. Die Schwäche der Landeswährung Real begünstigte den Anstieg der brasilianischen Fahrzeugexporte um 24,8 % auf 417 Tsd. Einheiten.

In Argentinien ging das Pkw-Marktvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 % auf 429 Tsd. Fahrzeuge zurück. Dämpfend auf die Nachfrage wirkten sowohl die hohe Pkw-Besteuerung als auch die wegen gesunkener Realeinkommen abnehmende Kaufbereitschaft und der anhaltende Devisenmangel.

Asien-Pazifik

In der Region Asien-Pazifik stieg die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im abgelaufenen Geschäftsjahr bei nachlassender Dynamik weiter an. Der chinesische Markt expandierte im Zuge der Konjunkturabschwächung ebenfalls langsamer. Mit einem Zuwachs von 7,7 % auf 19,2 Mio. Einheiten wies der weltweit größte Einzelmarkt dennoch die höchste absolute Steigerung auf. Dazu trugen die anhaltend hohe Nachfrage nach günstigen Einstiegsmodellen im SUV-Segment sowie die zum 1. Oktober 2015 eingeführte Steuererleichterung bei der Anschaffung von Fahrzeugen mit einem Hubraum bis 1,6 l bei.

Auf dem indischen Markt lag das Nachfragevolumen mit 2,6 Mio. Pkw um 8,3 % über dem Vorjahresniveau. Ein günstiges Konsumklima, gesunkene Zinsen und niedrige Kraftstoffpreise trugen zum Anstieg bei.

In Japan fiel das Pkw-Neuzulassungsvolumen um 10,2 % auf 4,2 Mio. Fahrzeuge. Neben Vorzieheffekten, die aufgrund der Mehrwertsteuererhöhung zum 1. April 2014 im Vorjahr positiv wirkten, beeinträchtigte im Jahresverlauf 2015 die seit dem 1. April 2015 wirksame Steuererhöhung auf Mini-Fahrzeuge (bis 660 cm3 Hubraum) die Inlandsnachfrage.

In der ASEAN-Region verringerte sich die Zahl der Pkw-Verkäufe vor allem wegen eines deutlichen Rückgangs der Nachfrage in Indonesien insgesamt um 2,5 % auf 2,2 Mio. Einheiten.

NACHFRAGE NACH NUTZFAHRZEUGEN ENTWICKELT SICH REGIONAL UNTERSCHIEDLICH

Im Jahr 2015 lag die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen unter dem Vorjahresniveau: Insgesamt wurden weltweit rund 10,3 (11,3) Mio. Fahrzeuge zugelassen.

Auf den westeuropäischen Märkten entwickelte sich die Nachfrage aufgrund der wirtschaftlichen Erholung positiv. Mit insgesamt 1,7 Mio. Einheiten lag die Anzahl der neu registrierten Fahrzeuge um 10,5 % über dem Wert des Vorjahres. Die größten Zuwachsraten wiesen die Märkte in Spanien (+34,7 %), Italien (+17,2 %) und Großbritannien (+15,0 %) auf. In Deutschland wurde der Vergleichswert von 2014 um 4,0 % übertroffen.

In Zentral- und Osteuropa war die Entwicklung deutlich rückläufig: Dort wurden 278 (331) Tsd. Fahrzeuge zugelassen. Infolge der politischen Spannungen und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft lag die Nachfrage in Russland stark unter dem Niveau des Vorjahres. Viele kleinere Märkte in Zentraleuropa konnten jedoch weiterhin Zuwächse verzeichnen.

Für Nordamerika berichten wir den „light vehicle market“ im Bereich der Pkw-Märkte. Darin sind sowohl Pkw als auch leichte Nutzfahrzeuge bis 6,35 t enthalten.

Auf dem südamerikanischen Markt ging das Zulassungsvolumen der leichten Nutzfahrzeugen im Berichtsjahr auf 1,1 Mio. Einheiten zurück (−13,9 %). Diese Entwicklung ist auf die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen der Region zurückzuführen. In Brasilien wurde der Vergleichswert von 2014 deutlich unterschritten. In Argentinien war die Zahl der Neuzulassungen um 4,9 % niedriger als im Vorjahr.

In der Region Asien-Pazifik lag die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen mit 6,1 Mio. Einheiten unter dem Wert des Vorjahres (−12,6 %). In China, dem dominierenden Markt der Region, wurden weniger Fahrzeuge zugelassen als im Vorjahr; dort beliefen sich die Registrierungen auf 3,6 (4,4) Mio. Einheiten. Der Rückgang ist im Wesentlichen der Verlangsamung der Industrieproduktion und den geringeren Investitionen geschuldet. In Indien ging das Marktvolumen zurück (−7,8 %). Hier konnte der Markt für leichte Nutzfahrzeuge nicht von den ökonomischen Reformen nach den Wahlen 2014 profitieren. In Japan war im Berichtsjahr wegen der Mehrwertsteuererhöhung und den damit verbundenen Vorzieheffekten im Jahr 2014 ein merklicher Rückgang des Zulassungsvolumens zu verzeichnen.

Im ASEAN-Raum wurden leichte Nutzfahrzeuge unterschiedlich stark nachgefragt; das Vorjahresniveau wurde geringfügig unterschritten.

Die weltweite Nachfrage nach mittelschweren und schweren Lkw mit einem Gesamtgewicht von mehr als 6 t lag im Geschäftsjahr 2015 deutlich unter der des Vorjahres. Insgesamt wurden 2,2 Mio. Fahrzeuge neu zugelassen, 9,1 % weniger als 2014. Das Fahrzeugvolumen ging auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten um 11,3% zurück.

In Westeuropa stieg die Zahl der Registrierungen von Lkw um 14,4 % auf insgesamt 258 Tsd. Fahrzeuge. Größtenteils ausgehend von einem niedrigen Vorjahresniveau und gestützt von positiven wirtschaftlichen Impulsen, wiesen insbesondere die Märkte in Spanien (+38,3 %), den Niederlanden (+32,3 %) und Italien (+26,5 %) hohe Zuwachsraten auf. In Deutschland, dem größten westeuropäischen Markt, wurde das Vorjahresniveau moderat übertroffen.

In Zentral- und Osteuropa sank die Zahl der Fahrzeugzulassungen um 16,9 % auf 117 Tsd. Einheiten. Während die Märkte in Zentraleuropa zulegen konnten, entwickelten sie sich in Osteuropa rückläufig. In Russland lagen die Zulassungszahlen bedingt durch die angespannte und unsichere politische Lage, den konjunkturellen Rückgang, die Währungsschwäche und die erschwerten Finanzierungsbedingungen mit 45 Tsd. Fahrzeugen um 44,2 % unter dem Vorjahresniveau.

In Nordamerika stützten öffentliche und private Ausgaben im Bau- und Industriesektor sowie günstige Finanzierungsbedingungen die positive Nachfrageentwicklung; in dieser Region wurden 531 (483) Tsd. mittelschwere und schwere Lkw (ab 6,35 t) zugelassen. Auf dem US-amerikanischen Markt stieg die Zahl der Neuzulassungen um 10,5 % auf 456 Tsd. Einheiten.

Zu einem erheblichen Rückgang des Markvolumens kam es in Südamerika. Die Anzahl der neu zugelassenen Fahrzeuge sank hier um 36,3 % auf 127 Tsd. Einheiten. In Brasilien, dem größten Markt der Region, lag die Nachfrage infolge der rückläufigen Wirtschaftsleistung und restriktiverer Finanzierungskonditionen mit 68 (133) Tsd. Fahrzeugen erheblich unter dem Niveau des Vorjahres. Der Markt in Argentinien legte um 14,7 % auf 17 Tsd. Fahrzeuge zu, blieb aber aufgrund der Konjunkturschwäche auf einem niedrigen Niveau.

Das Fahrzeugvolumen in der Region Asien-Pazifik – ohne Berücksichtigung des chinesischen Marktes – war mit 521 (459) Tsd. Registrierungen deutlich höher als im Vorjahr. Die Nachfrage in Indien entwickelte sich im Berichtszeitraum positiv: Mit insgesamt 266 Tsd. Einheiten wurden 32,4 % mehr Fahrzeuge zugelassen als 2014. Dies beruhte auf dem Ersatzbeschaffungsbedarf im schweren Segment, steigenden Infrastrukturausgaben sowie dem verbesserten Investitionsklima. Auf dem weltgrößten Lkw-Markt China lag die Nachfrage im Berichtsjahr mit insgesamt 539 Tsd. Einheiten erheblich unter dem Vorjahresniveau (−32,2 %). Gründe für diese Entwicklung waren das verlangsamte Wirtschaftswachstum sowie Vorzieheffekte im Jahr 2014 im Zuge der Einführung der Abgasnorm C4.

Weltweit und auf den für den Volkswagen Konzern relevanten Märkten lag die Nachfrage nach Bussen unter dem Niveau des Vorjahres. Negative wirtschaftliche Entwicklungen in Russland sowie in Südamerika führten zu einem starken Nachfragerückgang, wohingegen die Märkte in Westeuropa merklich wuchsen.

ENTWICKLUNG DER MÄRKTE FÜR POWER ENGINEERING

Die Märkte für Power Engineering unterliegen unterschiedlichen regionalen und konjunkturellen Einflüssen, weshalb die jeweiligen Geschäftsverläufe meist unabhängig voneinander sind.

Die Handelsschifffahrt verzeichnete auch im Berichtsjahr eine zurückhaltende Bestelltätigkeit. Die Abschwächung des chinesischen Wirtschaftswachstums sowie bestehende Überkapazitäten wirkten sich negativ auf die gesamte Handelsflotte aus. Schüttgutfrachter waren besonders von niedrigen Frachtraten betroffen. Im Sektor für Containerschiffe wurden immer mehr Kapazitäten stillgelegt. Dennoch waren einige Neubestellungen für Schiffe mit sehr hoher Transportkapazität zu verzeichnen. Diese haben aufgrund ihrer Größenvorteile geringere Betriebskosten und sind vornehmlich für den Einsatz auf festen Handelsrouten bestimmt. Das Segment der Tankerschiffe war 2015 durch positive Markterwartungen und gestiegene Frachtraten im Vergleich zum Vorjahr geprägt. Zur Verbesserung der Einkommenssituation von Reedereien trug im vergangenen Jahr bei, dass die derzeit niedrigen Frachtraten durch günstige Kraftstoffpreise kompensiert wurden. Hingegen hemmt der niedrige Ölpreis die Investitionen in die Ölgewinnung im Offshore-Sektor, was dort einen massiven Rückgang im Schiffsneubau zur Folge hat. Eine positive Entwicklung war bei der Nachfrage nach Kreuzfahrtschiffen zu verzeichnen. Im vergangenen Jahr wurden erstmals gasbetriebene Schiffe bestellt, um Emissionen zu reduzieren und den umweltpolitischen Auflagen gerecht zu werden. Auch der Spezialmarkt für Behördenschiffe entwickelte sich anhaltend positiv. China, Korea und Japan waren weiterhin die dominierenden Schiffbauländer mit einem Weltmarktanteil von mehr als 80 %, gemessen in bestellter Tonnage. Insgesamt war der Marinemarkt gegenüber dem Vorjahr deutlich rückläufig.

Die Nachfrage nach Energielösungen in Entwicklungs- und Schwellenländern war nach wie vor groß. Jedoch führten die erschwerten Finanzierungsbedingungen sowie regionale Krisen zu längeren Projektvorlaufzeiten. Regionen wie der Nahe Osten, Afrika und Südostasien gehören weiterhin zu den relevanten Märkten. Der nordamerikanische Markt hat aufgrund der Verfügbarkeit von Schiefergas weiter an Bedeutung gewonnen. Insgesamt war die Nachfrage nach dezentralen Diesel- und Gasmotorenkraftwerken niedriger als im Vorjahr; der Trend weg von schwerölbetriebenen Kraftwerken hin zu mit Dual-Fuel sowie mit Gas betriebenen Kraftwerken hielt an.

Der Markt für den Neubau von Turbomaschinen ist wesentlich geprägt von Investitionsprojekten in den Bereichen Öl und Gas, Prozessindustrie und Stromerzeugung. Wegen des dauerhaft niedrigen Ölpreises verringerten führende Öl- und Gasunternehmen massiv ihr Investitionsvolumen, wodurch Projekte verschoben oder sogar gestoppt wurden. Auch die Prozessindustrie litt unter niedrigen Investitionsvolumina aufgrund des nachlassenden Wachstums in den Schwellenländern und bestehender Überkapazitäten in einigen Industrien, wie zum Beispiel in der Stahlindustrie. Die mangelnde Auslastung vieler Hersteller und der niedrige Kurs des japanischen Yen verschärften die Wettbewerbsintensität. Insgesamt lag das Marktvolumen bei Turbomaschinen 2015 unter dem des Vorjahres.

Wie in den Jahren zuvor war der Markt für Offshore-Windkraftanlagen in Deutschland durch Unsicherheiten im Hinblick auf die Finanzierung, die Infrastrukturanbindung und die staatliche Förderpolitik geprägt, deshalb erreichten nur wenige Projekte die Vergabereife.

Der After-Sales-Markt hat sich insgesamt positiv entwickelt.

NACHFRAGE NACH FINANZDIENSTLEISTUNGEN

Im Geschäftsjahr 2015 hielt die starke Nachfrage nach automobilbezogenen Finanzdienstleistungen auf den weltweiten Märkten an. Immer mehr Kunden optimieren zunehmend die Gesamtbetriebskosten ihrer individuellen Mobilität. Der Trend hin zur zeitweiligen Nutzung eines Fahrzeugs anstelle eines Kaufs hielt an: Die Nachfrage nach Angeboten neuer Mobilitätsdienstleistungen, etwa Carsharing, stieg weiter.

In Europa waren die gute Gesamtmarktentwicklung in Deutschland und die Erholungstendenzen in West- und Zentraleuropa positive Einflussfaktoren für das Geschäft mit Finanzdienstleistungsprodukten. Sie kompensierten die negativen Effekte aus dem rückläufigen Absatzvolumen in Russland.

Erfreulich entwickelte sich die Nachfrage nach After-Sales-Produkten wie Verträge für Wartung und Verschleiß sowie Versicherungen. Impulse bekam der Finanzdienstleistungsabsatz durch gestiegene Fahrzeugverkäufe, die sich insbesondere aus einer Belebung der Märkte in Spanien und Italien ergaben. Die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen konnte von weiterhin hohen Penetrationsraten maßgeblich profitieren.

Deutschland verzeichnete im Berichtsjahr erneut ein Wachstum im Finanzierungs- und Leasinggeschäft. Neben den klassischen Finanzierungsprodukten lag ein besonderer Fokus auf dem Ausbau des Dienstleistungs- und Versicherungsgeschäfts.

Auch in Nordamerika stieg 2015 die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen gegenüber dem Vorjahr weiter an. In den USA verlangsamte sich das Wachstum im Markt für Neuwagenfinanzierungen, während der Leasingmarkt durch herstellergebundene Finanzdienstleister weiter wuchs. In Mexiko erreichte der Absatz von Finanzdienstleistungsprodukten durch das gesteigerte Interesse der Kunden ein neues Allzeithoch.

In Brasilien verschärfte sich der negative makroökonomische Trend 2015 gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung machte sich auch zunehmend bei der Kreditvergabe für Neuwagen bemerkbar. Das Produkt Consorcio – eine Kombination aus Sparplan und Lotterie – erfreute sich großer Beliebtheit im Markt, war jedoch ebenfalls vom rückläufigen Pkw-Marktvolumen betroffen. In Argentinien beeinträchtigten strukturelle Defizite und die sehr hohe Inflation den Absatz automobilbezogener Finanzdienstleistungen weiterhin negativ.

Die Region Asien-Pazifik war auch 2015 von Wachstum geprägt. Um sich den Wunsch nach einem Auto zu erfüllen, haben viele Käufer Finanzdienstleistungen in Anspruch genommen. In China hat sich der Anteil kreditfinanzierter Fahrzeugkäufe im vergangenen Jahr weiter erhöht. Trotz zunehmender Zulassungsbeschränkungen in Ballungsgebieten besteht insbesondere im Binnenland ein beträchtliches Potenzial, um zusätzliche Neukunden für automobilbezogene Finanzdienstleistungen zu gewinnen. Australien, Indien, Korea und Südafrika wiesen ein Wachstum der Nachfrage nach Finanzdienstleistungen auf, während die Nachfrage auf dem japanischen Markt stabil auf hohem Niveau lag.

Der Markt für Finanzdienstleistungen im Nutzfahrzeugbereich wies 2015 bei den mittleren und schweren Nutzfahrzeugen unverändert eine Tendenz zur Optimierung der Gesamtbetriebskosten auf; innovative Transportlösungen werden für die Kunden als Merkmal für die Differenzierung der Anbieter immer bedeutsamer. Die Nachfrage nach Finanzdienstleistungsprodukten erhöhte sich trotz einer insgesamt rückläufigen Fahrzeugnachfrage auf den relevanten Märkten verglichen mit dem Vorjahresniveau. Negativ wirkte sich der erhebliche Absatzrückgang bei Lkw und Bussen in Südamerika aus, insbesondere im wichtigen Markt Brasilien. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung in Europa konnte dies jedoch kompensiert werden.